Die Zahl der Menschen mit
Sehstörungen nimmt zu.
Einerseits deshalb, weil
die Menschen immer älter
werden, andererseits aber auch
daher, weil dank moderner Technik
heutzutage auch extrem kleine
Frühgeborene überleben können,
die dann aber unter Umständen
sehgeschädigt aufwachsen.
Augenoptikermeister Michael Plüschke
aus Bischofswerda ist einer, der
diese Perspektiven im Blick hat.
Deswegen hat er nun schon zum
dritten Mal eine Messe ausgerichtet,
die über die neuesten Entwicklungen
auf dem Gebiet der Sehhilfen
informiert. Sie fand am Sonnabend im Hotel "Evabrunnen" statt. "Bei der Entwicklung von optischen, elektronischen und opto-elektronischen Hilfsmitteln passiert in zwölf Monaten so viel, dass es sich lohnt, in jedem Jahr eine solche Messe zu veranstalten", erklärt der Handwerksmeister. So stellte in Bischofswerda beispielsweise eine Dresdener Firma Spezial-Computertechnik vor, die Blinden und Sehschwachen das Leben erleichtert. Robert Jaurich, selbst Mitarbeiter dieses Unternehmens, nutzt so ein Gerät. Die Spezialtastatur des PC ermöglicht ihm, als Schreibkraft und als Telefonist tätig zu sein, An Eltern von sehbehinderten Kindern wandte sich zur Messe die Frühförderungsstelle Spremberg. Deren Mitarbeitern liegt es besonders am Herzen, Eltern über die Möglichkeiten der Förderung des Restsehens in den ersten drei Lebensjahren zu informieren. Woran es hapere sei die Tatsache, dass es zu wenig Möglichkeiten gibt, die Krankenkassen mit Sehschwachen zusammenzubringen, damit die Kassenvertreter erfahren, was die Patienten konkret benötigen, so Michael Plüschke. Leider konnte er aber auch bei seiner Messe kaum Repräsentanten von Krankenkassen sichten. Aus seiner Sicht zu wenig angenommen wurde auch das so genannte "Nebel-Cafe", wo man sich mit Hilfe einer Spezialbrille in die Situation eines Sehschwachen hineinversetzen konnte. Und auch von den Schulen hätte sich Michael Plüschke mehr Zuspruch erhofft. Gerade für integrative Bildungseinrichtungen, wo sehschwache Kinder zusammen mit ganz Gesunden lernen können, waren zahlreiche interessante Neuentwicklungen zu sehen. Eine wichtige Bezugsperson für Spätbetroffene ist die Mobilitätstrainerin Karla Körner aus Pirna. Sie gibt ihren Patienten Hilfestellung bei der Umrüstung des Haushaltes und beim Einkaufen. "Gerade Späterblindete müssen lernen, ihre anderen Sinne verstärkt einzusetzen", erklärt sie. Durch ihre Akti- vitäten will sie dazu beitragen, dass die Einschränkungen, denen sich Sehgeschädigte unterwerfen müssen, so gering wie möglich bleiben. |
Der blinde Robert Jaurich (re.) arbeitet in einer Dresdener Firma, die Spezial- Computer-Technik herstellt. Zusammen mit deren Geschäftsführer Jan Mitz- scherlich (Mitte) erläuterte er Augenoptikermeister Michael Plüschke, wie der Spezial-PC von Sehbehinderten bedient werden kann. Fotos: Carmen Schumann |
Vorleser Mit einer Zusatzsoftware ausgestattet lesen Handys Menüoptionen, Kon- taktdaten oder SMS-Nachrichten vor. Das Programm "ViaS mobile accessibility bringt Handys mit Symbian OS das Spre- chen bei. Gedacht ist es für sehbehindert oder blinde Menschen sowie für Autofah- rer, die sich während der Fahrt Nachrichten vorlesen lassen möchten. Wie ein Ansager spricht die Software beim Wählen oder SMS-Texten nach jedem Tastendruck die gedrückte Ziffer oder den Buchstaben. Per ViaS-Menü lassen sich Anrufe, Nach richten und Kontakte verwalten. Auf den Terminkalender muss man verzichten: ViaS legt die Menüführung des Handyherstellers lahm und ersetzt die Originaloberfläche des Geräts durch schlichte Menüs, die keinen Zugriff auf Termine zulassen. Der Versand einer MMS ist unter ViaS möglich, wenn aber der Speicher fast gefüllt ist, führt schon ein Schnappschuss zum Programmabsturz Die Sprachausgabe, die rund 1,4 MByte Arbeitsspeicher verschlingt, variiert erheb- lich in der Qualität. Menüeinträge wie "Neue SMS", die der Hersteller vorab auf- zeichnen konnte, sind gut zu verstehen. Bei individuellen Texten dagegen muss die in- tegrierte Text-to-Speech-Komponente der Schweizer Herstellers SVOX Wöner aus ein- zelnen Lauten zusammensetzen Das klingt ziemlich nuschelig, vor allem aus den Handy-Lautsprecher. Mit einer Freisprech- vorrichtung ist die sympathische Frauen- stimme besser verständlich. Version 1.0 der Sprachsoftware läuft noch nicht stabil. Aufgrund der Speicheran- forderungen kommen dafür nur leistungs- fähige Handys in Frage. Zurzeit funktioniert ViaS auf dem Nokia 3650 und 7650 sowie auf Prototypen des Siemens SX1. Wer seh- behindert ist und vor allem Textnachrich- ten versendet oder mobil telefonien, wird durch ViaS sinnvoll unterstützt. (dwi) |
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